Advent: 24 Tage voller Vorfreude

Newsletter Dezember 2021

Liebe Weggefährt*innen,

warum geben wir unserer Vorfreude auf Weihnachten 24 Tage Zeit? Alle Jahre wieder und doch jedes Mal neu? Vielleicht, weil Weihnachten das menschlichste aller christlichen Feste ist: Niemand Geringeres als Gott selbst wird Mensch. Vielleicht, weil die Weihnachtsgeschichte, die dieser Zeit den Rahmen gibt, von Menschen handelt, wie wir selbst welche sind: Hoffnungsbringer und Friedensstifter.

Die Welt war noch nie friedlich und dennoch feiern wir Weihnachten
Hoffnungsbringer sind Menschen, die anderen einen Weg weisen und die Welt heller machen, als sie oft erscheint. Jesus war so einer. Friedensstifter fragen danach, was es braucht, damit die alte Weihnachtsbotschaft tatsächlich wahr werden kann und Frieden auf Erden herrscht. Mahatma Gandhi war so einer. Vielleicht auch du selbst? Hoffnungsträgern und Friedensstiftern ist die Welt um sie herum nie egal. Auch wenn sie oft das Gefühl haben, die Menschheit habe ihren Verstand verloren. Die Welt war noch nie friedlich – und dennoch feiern wir jedes Jahr Weihnachten. Trotz Krieg, Ungerechtigkeit, Ohnmacht und Verzweiflung an vielen Orten.

Was wirklich zählt, können wir von Kindern lernen
In der wohl bekanntesten Rede Astrid Lindgrens, „Niemals Gewalt“, lese ich Worte, die einer perfekten Weihnachtsbotschaft nahekommen: „Wir alle wollen Frieden. Gibt es denn da keine Möglichkeit, uns zu verändern, ehe es zu spät ist? Könnten wir es nicht vielleicht lernen, auf Gewalt zu verzichten? Können wir nicht versuchen, eine ganz neue Art Mensch zu werden? Wie aber sollte das geschehen und wo sollte man anfangen? Ich glaube, wir müssen von Grund auf beginnen. Bei den Kindern.“ Von Kindern können wir lernen, Fantasie zu haben, mutig zu sein und aufzustehen, für das, was wichtig ist. Mit einem Gespür für das Wesentliche unserer Zeit. Mit dem Wunsch und der Hoffnung in einer Welt zu leben, in der eine Verabredung gilt: Niemals Gewalt!

Nimm Dir Zeit für Vorfreude und plane Sternstunden im Kalender
Stell Dir vor, der Advent wäre ein Wanderweg und Du würdest ihn Schritt für Schritt gehen. Wer begegnet Dir unterwegs? Was hast Du im Gepäck? Mit welchem Gefühl möchtest Du gern ankommen? Die Adventszeit verbindet Vergangenheit und Gegenwart. Sie fragt nach den Menschen hinter den Geschichten und Traditionen und möchte Vorfreude wecken. Nimm Dir Zeit für Vorfreude, fürs Innehalten und Wartenkönnen und plane Sternstunden im Kalender. Mach es Dir auf Deine Art und Weise schön – ohne großes Pläneschmieden. Gönne Dir jeden Tag das Erlebnis, „aus der Zeit zu fallen“, um im Nichtstun zu erleben, dass Alles da ist und Alles reicht.

Ich wünsche Dir jeden Tag Mut, die Perspektive zu wechseln, Advent neu zu buchstabieren und dich gedanklich auf den Weg zu machen. Lass Dir vom Kind in der Krippe den Weg zeigen und dich dazu einladen, Hoffnungsträger und Friedensstifter zu sein.

In jedem Fall: Willkommen im Advent!
Schön, dass Du da bist.
Ich bin auch „wieder da“ und freue mich auf Eure Rückmeldungen, Ideen und Kommentare.